Die Podiumsdiskussion zum Gesetz zum Schutz vor Manipulation an digitalen Grundaufzeichnungen füllte die Rotunde der BFA in Brühl am 21.02.2019 mit vielen interessierten Zuhörern. Galt es doch Informationen zur aktuellen Kassenlage zu bekommen. Neben ersten Erfahrungen zur Kassennachschau war das Hauptthema des Tages die Aufrüstung von elektronischen Aufzeichnungssystemen mit einer technischen Sicherheitseinrichtung (TSE). Mit seinem rheinischen Charme moderierte Herr Zens die gelungene Veranstaltung mit den Gastrednern Dr. Bernhard Bellinger, Edo Diekmann und Jens Reckendorf. Herr Dr. Bellinger stellte das Kassen-Gesetz 2016 aus kritischer Steuerberatersicht auf den Prüfstand. Hierbei legte er an der ein oder anderen Stelle gewohnt pointiert den Finger in die Wunde… warum gibt es einen AEAO, wenn auch ein Gesetz alles regeln kann (könnte). Sein Schlußfazit war der Blick nach vorne, wo Steuerberater und Prüfer auf Augenhöhe diskutieren und einheitlicher Steuervollzug für die Mandantschaft keine Fiktion darstellt.
Herr Diekmann stellte die Verwaltungssicht zum Gesetz und statistische Zahlen zur Kassen-Nachschau vor. Interessanterweise ist der Begriff der Kassen-Naschau zur Zeit eines der meistgesuchten Schlagwörter bekannter Internetsuchmaschinen. Er verglich das Kassen-Gesetz mit einer Mehrstufenrakete, die durch ihre Zündungen in 2017 und 2018 gut an Metern wett gemacht hat. Er hofft auf die spannende finale Zündung in 2020/2023, die die Erfahrungen der Vorzündungen und der ständigen sachgerechten Evaluierung mit an Bord hat um das Ganze zu einer erfolgreichen Mission werden zu lassen. Herr Reckendorf begutachtete das Kassen-Gesetz durch seine technische Brille und stellte mit gelungenen Visualisierungen die Funktion der TSE dar. Hier zeigte er Schwachstellen die im Gesetz bzw. im AEAO existieren auf. Einen weiteren Denkanstoß gab er durch einfache Rechenaufgaben. So verursacht eine Log-Message als Teil einer Transaktion Datentraffic. Dieser Datentraffic multipliziert sich im Geschäftsbetrieb unendlich, so dass Performanceschwierigkeiten als Folge entstehen könnten. Auch ist die Hardware TSE noch nicht fertig. Der 01.01.2020 rückt immer näher. Als sofort einsatzbereit sieht er hier die TIM Card der INSIKA-Generation als mögliche Lösung um die Aufrüstung fristgerecht zu ermöglichen.
Als Fazit lässt sich festhalten dass Finanzverwaltung, Steuerberatung und Wirtschaft an einer schnellen, fachlichen und bezahlbaren Lösung interessiert sind, denn der 01.01. ist bald da.